Stammburg der Wettiner
Am 19. September 2009 führte uns unsere Ausfahrt zunächst zur Templerkapelle in Mücheln. Die Templer, ein
Kreuzritterorden des Mittelalters, bauten am Ende des 13. Jahrhunderts diese Kapelle. Nach der frühen Auflösung des Templerordens wurde die Kapelle bis etwa Mitte des 16. Jahrhunderts sakral genutzt. Danach diente sie über Jahrhunderte als Speicher und blieb so als eine von wenigen erhalten. Heute finden hier oft
Konzerte statt. Nach einer Schifffahrt auf der Saale besichtigten wir die Reste der Stammburg derWettiner. Die aus Ober- und Unterburg und der sogenannten Mittelburg bestehende Anlage erhebt sich majestätisch über der Stadt Wettin. Im 12.Jhd. gehörten die Wettiner bereits zu den mächtigsten Fürstengeschlechtern Deutschlands (seit 1089 Markgrafen von Meißen, seit 1423 Kurfürsten, z.B. August der Starke, seit 1806 Könige von Sachsen).
Die Unterburg erstand 1924 der Sächsisch-Thüringische Geschichtsverein, der die Burg ausbaute. Nach 1933 richteten die Nationalsozialisten in der Unterburg eine Gauführerschule ein, weitere Um- und Ausbauten wurden vorgenommen. Als Lazarett für amerikanische bzw. sowjetische Besatzungsangehörige wurde nach Kriegsende die Burg genutzt. Die KPD bzw. die SED hatte von 1945 bis 1947 die Landesparteischule in der Unterburg. Anschließend war sie bis 1949 Landesjugendschule der FDJ. Danach war sie Ausbildungsstätte für die Landwirtschaft.
Die Oberburg wurde von 1945 bis 1955 für Vertriebene und Neubauern genutzt. Sie war dann als Zentrale Berufsschule für Schäfer die einzige Ausbildungsstätte in der DDR. Seit 1990 wurde die gesamte Burganlage um- und ausgebaut, und seit September 1991 lernen die Schüler und Schülerinnen des Burg-Gymnasiums Wettin in diesen historischen Mauern.(aus: www.burggymnasium-wettin.de) Für eine Führung in der Stiftskirche des Klosters Petersberg blieb leider wenig Zeit, da dort bereits alles für eine Veranstaltung vorbereitet wurde.
Quelle: Chronik Schlossverein - Fotos: privat