Ausfahrt nach Wittenberg


In diesem Jahr führte unsere traditionelle Ausfahrt nach Lutherstadt Wittenberg. 

Nachdem wir von zwei Stadtführerinnen in Empfang genommen wurden, besichtigten wir zunächst die Schlosskirche.

Ab 1489 ließ Kurfürst Friedrich der Weise unter der Leitung des Baumeisters Konrad Pflüger in Wittenberg ein Schloss errichten. Nachdem 1507 die Kirche der Universität angegliedert wurde, schlug Martin Luther der Überlieferung nach am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür des Hauptportals an. Der Thesenanschlag wird neuerdings in Frage gestellt. 1528 führte man im Zuge der Reformation den evangelischen Gottesdienst in der Schlosskirche ein. Während des Siebenjährigen Krieges brannte 1760 die Kirche durch Kanonenbeschuss aus, die Thesentür und die Innenausstattung gingen verloren. Die Kirche wurde in schlichter Form 1770 wieder hergestellt. Aber erst 1858 erhielt sie eine von König Friedrich Wilhelm IV. gestiftete neue Thesentür aus Bronze. Im Jahr 1996 wurde sie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Vorbei an den Cranachhöfen und am historischen Markt, wo gerade der jährliche Töpfermarkt stattfand, ging es weiter zur Stadtkirche. Der jetzige spätgotische Bau ist zwischen 1412 und 1493 entstanden. Als Predigtkirche Martin Luthers ist die Wittenberger Stadtkirche der Ausgangsort der lutherischen Reformation.

Am 25. Dezember 1521 wurde hier der erste evangelische Gottesdienst in deutscher Sprache gefeiert. Johannes Bugenhagen hat Martin Luther und seine Frau Katharina von Bora anlässlich ihres ersten gemeinsamen öffentlichen Kirchengangs am 27. Juni in dieser Kirche eingesegnet. Der Kirchenraum wurde 1928 letztmalig restauriert.
Die Orgel von 1983 ist von der Firma Sauer in Frankfurt/Oder errichtet worden.

Das Universitätsgebäude, das Lutherhaus und das Melanchthonhaus konnten aus Zeitgründen nur von außen besichtigt werden.

Nach einem guten Mittagessen im Brauhaus Wittenberg fuhren wir vorbei an der Hundertwasserschule weiter nach Torgau.

Bei Dauerregen fiel der Stadtrundgang zu Gunsten eines gemütlichen Kaffeehausaufenthaltes bei allen kurz aus und beschränkte sich meist auf die Stadtkirche, in der noch heute eine Grabplatte an Katharina von Bora erinnert, die hier beigesetzt wurde.


Quelle: Chronik Schlossverein - Fotos: privat