"China und Japan in Altenburg -
die Sammlung des Bernhard von Lindenau im Altenburger Schloss"
China und Japan in Altenburg
… war der Titel einer sonntäglichen Führung für Vereinsmitglieder am 10. März 2019. Der Kunstmäzen Bernhard August von Lindenau, dessen Leben und außergewöhnliches Wirken kurz umrissen wurde, hatte bereits 1845 verfügte, dass seine hochwertige Sammlung ostasiatischer Porzellane ein Bestandteil der ehemaligen Rüstkammer im Altenburger Schloss werden sollte. Eine wohlweise Entscheidung: bis heute zählt das Konvolut zu den bedeutendsten Sammlungsbeständen des Schloss- und Spielkartenmuseums. Die Porzellansucht an europäischen Fürstenhöfen, stilgeschichtliche Besonderheiten der Formen und Dekore sowie Ergebnisse der Provenienzforschung standen im Mittelpunkt des Ausstellungsrundganges mit Uta Künzl. In welchen Zusammenhängen Lindenau einst die Porzellane erwarb, ist weitgehend unbekannt. Die Signaturen einiger Objekte lassen jedoch die ehemalige Zugehörigkeit zur renommierten Dresdner Porzellansammlung erkennen. Lindenau erwarb die Doubletten offensichtlich während seiner Amtszeit als Direktor der Dresdner Museen. Sein Interesse galt auch dem Frühmeissner Porzellan – offensichtlich hat ihn die vergleichen Betrachtung zwischen ostasiatischen Dekoren und deren europäische Adaption besonders fasziniert. Sonderführungen zu Einzelthemen - so waren sich alle Teilnehmer einig - gestatten nicht nur den besonderen Fokus auf Objekte und Sachverhalte, sie gestatten auch, sehr viel mehr zu deren Geschichte zu erfahren, denn die Museumsmitarbeiter haben offensichtlich viel Freude, ihr langjährig erworbenes Detailwissen, einem interessiertes Publikum vermitteln zu können.
von Uta Künzl
Fotos: Altenburger Schlossverein e.V.