Vortrag und Vorstandswahl beim Altenburger Schlossverein
Im Zweijahres-Rhythmus wird beim Altenburger Schlossverein ein neuer Vorstand gewählt. Am Freitag, den 8. März 2019 war es wieder soweit, der Verein hatte seine Mitglieder in den Bachsaal des Residenzschlosses zur Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl eingeladen.
Bevor es zur Wahl des neuen Vorstands kam, führte Museumsleiter Uwe Strömsdörfer durch einen Vortrag über das Projekt „Atelier Kersten“. Der Nachlass des Fotoateliers "Arno Kersten Sohn Nachfahren von 1867 bis 1938", ist von besonderer historischer Bedeutung. Sie beruht auf der beinahe vollständig geschlossenen Überlieferung des Negativbestandes zusammen mit den Geschäftsunterlagen, sowie Fotoapparaten und wesentlichen Teilen der Atelierausstattung wie Möbeln und Hintergründen. So ermöglichen die Auftragsbücher beispielsweise die Identifizierung der portraitierten Personen. Neben Portraitfotografien entstanden auch Aufnahmen wichtiger Ereignisse in Altenburg, wie anlässlich des Besuchs Kaiser Wilhelm II. 1909, und Bilder, die das Stadtbild, das Alltagsleben und die Architektur der ehemaligen Residenzstadt dokumentieren. Insgesamt beinhaltet der Nachlass eine Chronik von Stadt und Umland in Fotografien von 1870 bis zum Vorabend des Zweiten Weltkriegs. In Deutschland sind nur sehr wenige Nachlässe von Fotoateliers in diesem Umfang und von dieser Qualität überliefert. Ab dem 18. Mai werden, in einer neuen Ausstellung im Schlossmuseum, eine Auswahl aus diesem sehr umfangreichen Atelier für die Besucher zu sehen sein. Der Altenburger Schlossverein beteiligte sich bisher mit rund 14.000 € an der Finanzierung dieses Projektes.
Im Anschluss an den Vortrag sprach der Vereinsvorsitzende Frank Tanzmann in seinem Jahresrückblick-Bericht zunächst allen Mitgliedern und seinen Vorstandsmitstreitern großen Dank für ihr Engagement und die geleistete Arbeit in der letzten Wahlperiode aus. Dabei hob er bei den zurückliegenden Veranstaltungen die gute Resonanz hervor und gab auch einen Ausblick auf die bevorstehenden kulturellen Events. Dass bei den Veranstaltungen auch reichlich Spendengeldern gesammelt wurden, die in neue Projekte an das Residenzschloss weitergeben wurden, blieb nicht unerwähnt. So wurden für ein großformatiges Leinwandbild des sächsischen Kurfürsten Johann Georg l. und für ein Gemälde in dem Paul I. von Russland, finanzielle Mittel für die Restauration zur Verfügung gestellt. Auch an den Anschaffungskosten zweier Info-Terminals wird sich der Schlossverein beteiligen. Weiterhin sollen die Spenden vor allem in die Restauration eines sogenannten Berliner Ofens im ehemaligen Arbeitszimmer des Herzogs fließen.
Nach den Berichten des Schatzmeisters und des Rechnungsprüfers wurde der Vorstand, sowie die Rechnungsprüfung für die vergangene Wahlperiode entlastet und ein neuer Vorstand gewählt. Alle Vorstandsmitglieder stellten sich für eine weitere Wahlperiode wieder zur Verfügung. Die Wiederwahl, nun bis 2021, erfolgte einstimmig. Neu gewählt wurde Ina Opelt als Vorstandsmitglied, sowie Marion Noori als Rechnungsprüferin.
„Ich bedanke mich für das Vertrauen der Mitglieder, in den neuen Vorstand und in unsere Arbeit“, so der Vereinsvorsitzende Frank Tanzmann in seiner Abschlussrede.
Steffen Dieg
Der neue Vorstand des Altenburger Schlossvereins, v. l. n. r.: Christine Richter (Schriftführerin), Ulrich Grabsch (Schatzmeister), Sandra Kretschmann (stellvertretendeVorsitzende), Frank Tanzmann (Vorsitzender), Jeannette Melka (Beisitzerin), Ina Opelt (Beisitzerin), Marion Noori (Rechnungsprüferin), Thomas Knechtel (Stellvertreter kraft Amtes) und Christian Gumprecht (Beisitzer)
Fotos: Altenburger Schlossverein e.V.